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Berlin Inline Marathon
Auch dieses Jahr hieß das Resümee – Berlin war eine Reise wert.
Schon seit einigen Jahren ist Berlin der Saisonabschluss wenn nicht sogar der Saisonhöhepunkt des Speed-Team-Stuttgart, da Berlin nicht nur von den Starterzahl (8191 Teilnehmer) her der größte Inlinemarathon der Welt ist, sondern auch ein sehr schneller Rundkurs ist, auf welchem viele von uns ihre persönlichen Bestzeiten erzielt haben, von dem Flair der Hauptstadt und den Tausenden zujubelnden Zuschauer ganz zu schweigen. Da dieses Jahr Berlin auch das letzte Rennen der Roller World war, war alles vertreten was Rang und Namen im internationalen Speedskating hat. Überraschender Weise gewann dieses Jahr mit dem Schweizer Roger Schneider ein Ausreißer in 1:04:43 das Rennen, Platz zwei und drei als Sprintbeste aus dem Spitzenfeld belegten Luca Saggiorato und Massimiliano Presti.
Bei den Damen blieb das Feld zusammen und hier siegte die Kolumbianerin Cecilia Baena in 1:17:08 vor Julie Glass (USA) und Laura Lardani (Italien). Im anschließenden Showrennen – Inline gegen Rennrad – traten die beiden Sportikonen Chad Hedrick gegen Jens Voight an. Den ersten Sprint konnte Jens deutlich gewinnen, während im zweiten Lauf Chad ganz knapp vorne lag. Zumindest auf den Distanzen bis 300m sind also die Speedskater den Radfahrern ebenbürtig.
Durch den morgendlichen Nieselregen war auch für uns Stuttgarter die Hoffnung auf eine neue persönliche Bestzeit geplatzt, da leider die Streckenabschnitte entlang der Alleen nicht mehr abtrockneten und sehr rutschig waren. Von den mit Bus, Auto oder Flugzeug angereisten Stuttgarter kamen 32 ins Ziel. Schnellste war Daniela Berzenkowitsch in 1:23:26 und bei den Männern Holger Vollmer in 1:16:03, der es sich nicht nehmen lies, am Sonntag die selbe Strecke auch noch zu laufen. Bei den Doppelstartern belegte er in einer Gesamtzeit von 5:51:04 den 44. Platz.
Mit dem Berlin Marathon endete eine lange anstrengende Skatesaison. Dieses Jahr waren es 10 Rennen des Baden-Würtemberg-Cups, einige Rennen des Swiss-Inline-Cups und diverse lokalen Rennen, sodass Einige des Speed-Team-Stuttgart bis zu 20 Rennen absolvierten und das Ende der Saison herbeisehnten.
Das im Winterhalbjahr verstärkt in den Hallen stattfindende Training hat für uns leider noch den „Unsicherheitsfaktor“ dass wir durch den Abriss der Rollsporthalle keine adäquate Trainingsmöglichkeit auf Skates haben. Hier hoffen wir, dass uns die Stadt Stuttgart uns noch Ersatztrainingsmöglichkeiten zur Verfügung stellt.
Bernd
Kuba 2003
Dieses mal stand ein Fleckchen Erde auf dem Reiseprogramm welches man nicht unbedingt mit dem Skaten in Verbindung bringt - die Zuckerinsel Cuba. Sand Sonne Rumba Salsa Zigarren und Rumgetränke in sämtlichen denkbaren Variationen - aber Skaten?? Wir hatten dieses Jahr für unseren jährlichen Segeltörn Cuba auserkoren. Als ich dann von der Skatetour erfahren habe, die zufälligerweise zeitlich gesehen im Anschluß an unsere Segeltour stattfinden sollte, bot er sich geradezu an, den Urlaub zu verlängern um zumindest eine Woche mit unseren Eidgenossen mitzuskaten. Schon auf der Segeltour hatte ich Gelegenheit die Skates auszupacken um die Cubanischen Strassen kennen zu lernen. Auf einer Insel vor der wir für ein paar Tage vor Anker lagen, gab es genau eine geteerte Straße vom Hafen vorbei am Flugplatz zu den Hotelanlagen, ca. 10km lang, genau das richtige um nicht ganz außer Übung zu kommen.
Auf der Überlandfahrt von Cienfuegos nach Havanna wo ich mich mit der Schweitzer Skategruppe treffen wollte kamen mir dann aufgrund der Fahrbahnbeschaffenheit doch Zweifel auf, hier auf Cuba schwarzes Eis zu Skaten zu finden. Das Zustandekommen des Treffens war dann auch wieder etwas nervenaufreibend. Nichts ist in Cuba sicher planbar, sei es dass das Taxi welches uns zur Trobicana Show bringen sollte nicht um 20.00 Uhr kam sondern erst um 21.00 Uhr oder dass im vereinbarten Hotel keine Reservierung vorlag - Mochito trinken und abwarten - das wurde zu Motto was mich durch Cuba begleitete. Das Treffen im vorgesehenen Hotel klappte dann doch noch, ich lernte meine Mitfahrer/innen der nächste Woche kennen und am nächsten Tag begann die Tour, einen Tag früher als geplant aber was ist schon planbar in Cuba. Mit dem Bus welcher uns die nächsten Tage begleiten sollte fuhren wir von Havanna nach Matanzas. Dort ging es dann mit den Skates 40 km entlang der Küste bis zu den Traumstränden von Varadero. Abends war dann Lagerpflege angesagt, denn es hatte leider geregnet.
Am nächsten Tag brachte uns der Bus zur Insel Cayo Las Brujas, ein der Küste vorgelagerte Insel welche über einen 37 km langen Damm mit dem Festland verbunden ist. Nach dem Mittagessen ging es dann auf dem Damm zurück per Skates. Bei starkem Rückenwind flogen wir förmlich vorbei an kilometerlangen Mangrovenwäldern. Übernachtet wurde in einem hübschen Kolonialhotel in Remedios. Am nächsten Tag ging es weiter nach Santa Clara mit Besuch des Mausoleums von Che-Guevara.
Dann stand die längste Etappe an, über 80 km von Sancti Spiritus bis Trinidad. Vorbei ging es an kilometerlangen Zuckerrohrplantagen und uns ungläubig betrachtende Einheimische.
Für mich war dies leider auch gleichzeitig meine letzte Etappe. Am nächsten Tag stand dann die Besichtigung von Trinidad per Fuß auf dem Programm und gleichzeitig noch die Organisation meiner Fahrt von Trinidad zum Flugplatz nach Havanna. Die Fahrt mit dem Sammeltaxi war dann nochmals ein Erlebnis anderer Art, getreu dem Motto wie viel Leute und Gepäck bekomme ich maximal in einen Kleinwagen. Da war ich dann doch froh dass ich Helm, Handschoner, Rollen, Lager, Schlafsack sowie Schwimmflossen zur Marscherleichterung zurückgelassen habe.
Einerseits froh wieder auf dem Weg nach Hause zu sein, andererseits neidisch auf die anderen die noch eine tolle Woche Skaten vor sich hatten saß ich dann am Airport und genoss den letzten Mochito. Mein Dank geht nochmals an Gabi und Alexis die wirklich eine tolle Tour zusammengestellt haben sowie an Santiago, den kubanischen Marathonmeister der uns auf der kompletten Tour begleitete.
Hasta luego en Cuba! Bernd
Ehrmann Extreme 2003
Auch dieses Jahr stand wieder die Ehrmanntour an. Als Überlebender des one-eleven und anschließendem Trainingslager waren die angekündigten Tagesetappen nicht unbedingt eine Herausforderung. So war die Idee schnell geboren diese Tour doch etwas zu erweitern. Ideengeber war unsere spezielle Hessentour vor einigen Jahren bei der wir nach dem einchecken zur Tour in Bruchköbel noch schnell die 40 km Nightskaten in Frankfurt mitmachten und uns dann sporadisch noch entschlossen mit 4 weiteren Skatern bei Nacht zurück nach Bruchköbel zu Skaten um am nächsten Tag dann die Hessentour zu beginnen.
Die „Erweiterung“ der Ehrmanntour bestand also darin Donnerstags das TNS mitzumachen um anschließend durch die Nacht von Stuttgart nach Ulm zu skaten um dort dann Freitag Nachmittag mit der normalen Ehrmanntour zu beginnen. Die erster Hürde bestand darin, einen Weg von Stuttgart nach Ulm zu finden welcher zum Skaten geeignet ist. Hier tat sich vor allem als Hindernis die Schwäbische Alb auf. Ich suchte mit Grit´s und Andreas Unterstützung einen Weg von Stuttgart bis Geislingen, Ralf befasste sich mit der Albüberquerung was sich als den schwereren Streckenteil herausstellte.
Als Weggenossen hatten sich noch schnell drei weitere Freunde gefunden, die aber kurz vor dem Start dann leider doch wieder absprangen. Die Begründungen ( Stecke lebensgefährlich, muß mich nach dem TNS wenigstens ein paar Stunden hinlegen, muß leider am Freitag noch Arbeiten) waren teilweise nachvollziehbar, teilweise aber auch nicht, denn wir hatten ja den Weg vorher begutachtet).
Mit dem Wissen eine anstrengende Nacht vor uns zu haben versuchten wir die 32 km des TNS so schonend wie möglich über die Bühne zu bringen, anschließend das Nötigste für die Nacht in den Rucksack gepackt, das restliche Gepäck bei Susanne im Auto verstaut, noch ein A-Saftschorle getrunken und einen Wurstsalat zur Stärkung zu uns genommen ging es pünktlich um Mitternacht los Richtung Ulm. Die ersten Kilometer entlang des Neckars waren gut beleuchtet und uns hinlänglich bekannt. Aber die Tour wäre um Haaresbreite schon am Parkplatz des Inselbades jäh unterbrochen worden. Beim abbiegen musste ich mit Entsetzen feststellen dass die Schranke an der Zufahrt unterbrochen wurde. Dem Crash konnte ich nur mit einem Sprung über die Verkehrsinsel und einem anschließenden Grasstop entgehen. Die nächste Tätigkeit war dann – Knieschützer anlegen. Weiter ging es dann am Hedelfinger Biergarten vorbei nach Esslingen. Hier ereilte uns dann der erste Kontrollanruf durch Thilo der schon ungeduldig wissen wollte wo wir sind und ob wir schon irgendwo im Zug säßen. Nach Esslingen wurden wir dann von einem Polizeibus passiert als wir gerade einem schlechten Stück Gehweg auswichen und auf der Straße skateten. Aber wahrscheinlich war der Anblick von Skatern bei Nacht so ungewöhnlich für die Polizei dass sie ohne anzuhalten kopfschüttelnd weiterfuhren. (wir waren ja auch „Ordnungsgemäß“ mit Blinklichtern ausgestattet ;-) ).
Bis Plochingen war die Stecke gut beleuchtet und gut asphaltiert so daß wir zügig vorankamen und den Sternenhimmel und die stille der Nacht richtig genießen konnten.
Ab Plochingen wurde der Weg dann deutlich schlechter und war auch streckenweise nicht mehr beleuchtet, zudem machte uns der durch den Rucksack nass kalt werdende Rücken immer mehr zuschaffen.
Einen ersten Tiefpunkt hatten wir dann um 3:00 Uhr in Uhingen als gerade Micha anrief und uns mitteilte dass er sich jetzt gemütlich ins warme Bett legt, während wir übermüdet und frierend noch nicht mal ganz die Hälfte der Strecke hinter uns hatten.
Kurz vor Göppingen suchten wir dann eine Tankstelle auf um uns mit ein paar Kaffee aufzumuntern und etwas aufzuwärmen. Weiter ging es nun an der B10 nach Geislingen an der Steige. Den Albaufstieg erreichten wir ungünstiger Weise gerade dann als der Berufsverkehr begann. So mussten wir uns die paar Kilometer den sehr schmalen Gehweg hinaufquälen. Ab Amstetten ging es dann über Flurbereinigungswege und Nebenstraßen über die Alb. Die Kälte – es hatte hier auf der Alb lediglich 5 Grad - machte uns wegen der nun komplett nassen Kleidung so zu schaffen dass wir in Westerstetten verzweifelt einen Bäckerladen suchten um uns aufzuwärmen und auch etwas zu Essen. Leider hatte um diese Uhrzeit noch kein Laden auf, doch wir fanden glücklicherweise eine Backstube in der wir für eine halbe Stunde „Asyl“ bekamen. Gut gestärkt durch frische Brezeln und Brötchen ging es nun weiter. Die nun schon wärmende Morgensonne hob unsere Stimmung beträchtlich. In Dornstadt gab es dann endlich das ausgiebige Frühstück im goldenen M. Anschließend ging es dann die letzten 10 Kilomenter in rasanter Fahrt hinunter ins Donautal nach Ulm.
Hier hatten wir dann einige Stunden Zeit zum Relaxen bevor die offizielle Ehrmanntour startete. Ab nun begann zusammen mit 500 weiteren Skatern der gemütlichere Teil der Tour.
Beim Start im Biergarten um 24.00 Uhr leicht frierend aber noch frisch
Erster Aufwärmstop in einer Tanke bei Göppingen
Kurz vor Ulm in der schon wärmenden Morgensonne
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